Die FREIEN BAUERN Niedersachsen haben sich für die intensive Weiternutzung der Moore als wertvolle Futterquelle von Rindern und Schafen ausgesprochen. „Unsere Vorfahren haben durch eine großartige Kulturleistung die heutigen Moorlandschaften mit ihrem charakteristischen Wechsel aus Biotopen und ertragreichem Grünland geschaffen“, sagte Jens Soeken von der Landesvertretung der FREIEN BAUERN heute in Middels auf einer Demonstration von über 500 Landwirten gegen das vom Landkreis Aurich geplante Naturschutzgebiet Fehntjer Tief: „Wir lassen nicht zu, dass ideologische verbohrte Bürokraten dieses wunderbare Land in einen trostlosen Sumpf verwandeln, während gleichzeitig am Amazonas der Regenwald gerodet wird, um uns künftig mit Rindfleisch zu versorgen.“ Wer Klima und Biodiversität in einem globalen Zusammenhang sieht, müsse der heimischen Landwirtschaft den Vorrang geben, so der 40jährige Landwirt aus dem ostfriesischen Timmel.
Dabei war die Bewirtschaftung von Moorflächen immer sehr eng mit natürlichen Rückzugsgebieten für seltene Tiere und Pflanzen verzahnt und sollte auch weiter im Einklang mit der Natur geschehen, wünscht sich Soeken: „Wegen der existenziellen Bedeutung des Fehntjer Tiefs für viele bäuerliche Familienbetriebe haben wir hier sogar in Zusammenarbeit mit der renommierten Anwaltskanzlei HSA Partner einen eigenen Entwurf zur Entwicklung von Landschaftsschutzgebieten vorgelegt.“ Entscheidend sei, dass die Flächen weiterhin in landwirtschaftlicher Nutzung bleiben und nicht durch starre Naturschutz-Auflagen stillgelegt werden. Wenn wertvolle Wiesen und Weiden aus der Produktion genommen und dafür Agrarprodukte aus Südamerika eingeführt werden, sei das eine scheinheilige verlogene Umweltpolitik, warnt Soeken den Landkreis: „Wir sind gesprächsbereit, wenn es um die Erhaltung der Moorlandschaft geht. Geht es aber nur um eine Ausbreitung von Wildnis zulasten der Landwirtschaft, werden wir uns wehren, zur Not vor Gericht.“
Für die FREIEN BAUERN sind die Planungen zum Fehntjer Tief ein Paradebeispiel für fehlgeleitete Naturschutzpolitik. Soeken: „Überall im Land gibt es zur Zeit Versuche, uns unter Berufung auf ökologische Ziele Flächen wegzunehmen. Diese Naturschönheiten sind aber nur entstanden, weil wir hier über lange Zeiträume gewirtschaftet haben. Regionale Lebensmittelerzeugung und Naturschutz gehören zusammen.“